Overlooking old Chinese temples with mountains in the background

Published on 01.03.2018

China Update: Registrierung für die Sozialversicherung und Wohnungsfonds in China

Obwohl sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber in China Beiträge in den Sozialversicherungsfonds zahlen müssen, ist es in der Regel so, dass der Arbeitgeber jeden Monat dafür verantwortlich ist, den Beitrag des Arbeitnehmers von dessen Bruttogehalt abzuziehen. Diesen zahlt er dann zusammen mit dem Beitrag des Arbeitsgebers.
Bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters muss der Arbeitgeber diesen bei der örtlichen Sozialversicherungsbehörde und dem Wohnungsbaufonds anmelden. Da jede Stadt oder Region ihr eigenes Sozialversicherungssystem verwaltet, variieren die Verfahren je nach Stadt und ändern sich schnell. Im Folgenden wird dargestellt, wie dieses Verfahren im Allgemeinen funktioniert.

Um Mitarbeiter einstellen zu können, muss ein Unternehmen eine Sozialversicherungsnummer (oder eine Sozialkreditnummer im Rahmen des Fünf-in-Eins-Geschäftslizenzsystems) erhalten. Bestimmte Dokumente, wie die Geschäftslizenz des Unternehmens, ID-Dokumente des gesetzlichen Vertreters, RMB-Bankkontodokumente usw. sind darüber hinaus ebenfalls erforderlich.
Im Rahmen des Fünf-in-Eins-Geschäftslizenzsystems wird u.a. die Sozialversicherungsnummer mit der des Unternehmens verbunden.
Wenn ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer über eine spezielle Niederlassung des Unternehmens bezahlt, müssen sie meist Folgendes mitbringen:

  • Geschäftslizenz des Mutterunternehmens
  • Eine Vollmacht mit Firmenstempel

Nach Erhalt der Sozialversicherungsnummer (oder der Sozialkreditnummer im Rahmen des Fünf-in-Eins-Geschäftslizenzprogramms) müssen Unternehmen die Daten des Mitarbeiters in die von der Sozialversicherungsbehörde zur Verfügung gestellte Software eingeben. Diese Informationen beinhalten u.a. auch das Gehalt des Mitarbeiters, da dies den Sozialversicherungsbeitrag bestimmt.
Unternehmen können einen Vertrag mit einer in Frage kommenden Bank abschließen, um sicherzustellen, dass die Zahlungen jeden Monat direkt an die Sozialversicherungsbehörde gehen. In den meisten Fällen sollte die erste Zahlung durch einen vom Unternehmen ausgestellten Scheck erfolgen. Fonds können ab dem zweiten Monat automatisch belastet werden.

Hinweis:

  • Verspätete Zahlungen können zu einer Geldstrafe führen.
  • Wenn ein Arbeitnehmer bei der Arbeit eine Verletzung erlitten hat und eine Arbeitsunfallversicherung nicht im vorheinein vom Unternehmen bezahlt wurde, haftet das Unternehmen für alle aufkommenden Behandlungskosten.

Wohngeld-Registrierung
Die Registrierung beim Housing Fund Bureau erfordert typischerweise folgende Schritte:

  1. Eröffnung eines Kontos beim Housing Fund Bureau. Unternehmen müssen in der Regel die Unternehmenslizenz und ein ID-Dokument des gesetzlichen Vertreters des Unternehmens vorlegen.
  2. Bewerbungen werden in der Regel sofort genehmigt. Das Unternehmen erhält eine spezielle Kontonummer für Zahlungen an den Wohnungsfonds.
  3. Unternehmen müssen einen Vertrag zwischen dem Housing Fund Bureau, dem Unternehmen und einer in Frage kommenden Bank unterzeichnen, um die Beitragszahlungen zu automatisieren. Wie bei der Sozialversicherung auch, muss die erste Zahlung durch einen von der Firma ausgestellten Scheck erfolgen.

Regionale Unterschiede
Die Beiträge von Arbeitnehmer und Arbeitgeber können je nach der Stadt, in der die Beiträge geleistet werden, erheblich variieren. Typischer Weise ähneln sich aber die Regularien in “first-tier” Städten wie Peking und Shanghai.
Unternehmen, die beispielsweise ihre Zentrale in einer Großstadt haben, können damit rechnen, dass sich zugezogene Arbeitnehmer lieber in der Großstadt registieren lassen wollen. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass sie möglicherweise in ihrer Heimatstadt in Zukunft einen geringeren Anteil aus den Sozialfonds erhalten werden.
Die entgegengesetzte Situation tritt ebenfalls auf, wenn ein Mitarbeiter beispielsweise von Shanghai nach Shenyang umzieht. Dort wird er wahrscheinlich verlangen, dass die Sozialversicherung weiterhin in Shanghai bezahlt wird. Dies liegt zum Teil daran, dass die Höhe der in Shanghai zu erhaltenden Renten- und Wohnungsgelder höher sein wird. Darüber hinaus wird der Arbeitnehmer wahrscheinlich aber auch die Tatsache berücksichtigen, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Unternehmen den Arbeitnehmer dauerhaft in Shenyang beschäftigen wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es irgendwann zu einer Rückkehr nach Shanghai kommen wird.
Der Sozialversicherungsbeitrag kann die Gesamtkosten für Entschädigungen und Leistungen („Compensation and Benefits - C & B“) erheblich beeinflussen. Unternehmen sollten diese monetären Unterschiede berücksichtigen, wenn sie Standortentscheidungen treffen wollen. Selbst innerhalb einer Stadt gibt es dabei teilweise unterschiedliche Prozentsätze für zu zahlende Sozialbeiträge.