Hong Kong
Hong Kong
Hong Kong ist eine Sonderverwaltungszone an der Südküsten der Volksrepublik China. Es ist 1100 Quadratkilometer groß (zum Vergleich: Berlin 892 km²) und liegt im Perlflussdelta, nahe der Städte Shenzhen, Guangzhou und Macau. Die zentrale Lage Hong Kongs zu China, dem asiatischen Raum und den ASEAN-Staaten ist perfekt. Mit einer Gesamteinwohnerzahl von gut 7 Mio Menschen, einer Bevölkerungsdichte von 6590 Einwohnern pro km² sowie seinem bedeutenden Wirtschafts- und Finanzsektor zählt Hong Kong zu den Weltstädten.
Nachdem Hong Kong lange Zeit eine britische Kronkolonie war wurde die Staatshoheit im Jahr 1997 an die Volksrepublik China übergeben. Hong Kong ist seitdem eine Sonderverwaltungszone, die durch die Beibehaltung der freien Marktwirtschaft und eine hohe innere Autonomie geprägt ist. Durch diese Autonomie besitzt Hong Kong ein eigenes Rechtssystem, Zölle sowie eine eigene Währung und besteht neben dem System der Volksrepublik China. Es entspricht somit dem „Ein Land – Zwei Systeme“-Prinzip. Die Rolle Hong Kongs als ein zentrales Finanzzentrum Asiens mindestens bis zum Jahr 2047 gesichert.
Hong Kong erzielte 2015 ein Bruttoinlandsprodukt von 309,9 Mrd. US Dollar und erwartet bis 2017 eine Steigerung um weiter 27 Mrd. US Dollar. Die Produktion von Konsumgütern wurde weitgehend auf benachbarte Regionen im Perlflussdelta verlagert und durch Dienstleistungen ersetzt. So trägt das verarbeitende Gewerbe nur noch mit 1,3% zum BIP bei.
Der stark ausgeprägten Dienstleistungssektor beruht vor allem auf Handel, Finanzen, Logistik, Tourismus sowie anderen kommerziellen Serviceleistungen. Die Anwesenheit von 70 der 100 weltweit größten Banken unterstreicht dabei die Bedeutung Hong Kongs für den weltweiten Finanzsektor.
Neben dem Zentrum vieler Handels- und Finanzabwicklungen nimmt Hong Kong die Rolle der Brücke im wirtschaftlichen Austausch Festlandchinas mit anderen Nationen ein. Für die Handelspartner bietet die Nutzung Hong Kongs viele Vorteile. Dazu gehören beispielsweise die geringe Hürde an Informationen zu gelangen, Rechtssicherheit, Nutzung von Steuer- und Abgabenvorteilen, die gute internationale Vernetzung, hohes technisches Know-How sowie freier Devisenverkehr, eine sehr gute Infrastruktur (Verkehr und Telekommunikation) und geringe sprachliche Barrieren, da Englisch Amtssprache ist. Daher kommt es auch, dass heute fast 90% aller Auslandinvestitionen im Perflussdelta ihren Ursprung in Hong Kong haben. Der Großteil dieser Unternehmen arbeitet als OEM (Original Equipment Manufacturer) für ausländische Markenunternehmen oder ist in der Lohnveredelung tätig. Begünstig wird das durch ein 2003 geschlossenes Freihandelsabkommen mit Festlandchina, CEPA (Closer Economic Partnership Agreement).
Es überrascht daher nicht, dass Hong Kong auf Platz 1 im 2016 Index of Economic Freedom liegt. Im Ease of Doing Business Index 2016 belegt es Platz 5 von 189 Ländern.