Veröffentlicht in China News am 09.12.2020
Einführung in die CCC Zertifizierung in China
Um Produkte gewerblich auf dem chinesischen Markt absetzten zu können, benötigt man für viele Produkte verpflichtend eine dazugehörige CCC Zertifizierung.
Die Anforderung und die Zertifizierung selber ist vergleichbar mit der CE-Kennzeichnung in dem europäischen Wirtschaftsraum (EWR), beide Zertifizierungen geben zu erkennen, dass das Produkt alle Sicherheits- und Gesundheitsvorgaben erfüllt.
Produktarten, für die eine derartige Zertifizierung benötigt wird, sind:
- Elektrische Drähte und Kabel
- Schalter für Stromkreise und Sicherungen
- Schalter für Stromkreise, eingebaute Schutz- und Verbindungs-einrichtungen
- Kleinmotoren
- Elektrische Werkzeuge
- Schweißmaschinen
- Elektrische Geräte für den Hausgebrauch
- Audio und Videoprodukte
- Beleuchtungsgeräte
- Kraftfahrzeugteile und Sicherheitskomponenten
- Kraftfahrzeugreifen
- Sicherheitsglas
- Telekommunikations-End-Produkte
- Spielzeug
- Brandschutzprodukte
Der Zertifizierungsprozess beginnt mit dem Einreichen des Antrages und verschiedener Formulare an das “China Quality Certification Centre“ (CQC). Die nötigen Formulare werden durch das CQC gestellt und die meisten können in englischer Sprache ausgefüllt werden.
Wenn der Antrag bewilligt wurde, müssen mehrere Produktsamples nach China gesendet werden, damit sie in einem Labor auf die Produktsicherheit untersucht werden können. Das CQC hat eigene Labore, jedoch werden auch einige privat geführte von der Behörde anerkannt, darunter eines in Hongkong.
Den Abschluss bildet die Inspektion der Produktion. Meistens reisen zwei chinesische Beamten an, um das Werk 1 bis 2 Tage zu besichtigen. Für die Ausstellung der CCC Zertifizierung ist ausschlaggebend, dass die Produkte so hergestellt werden, dasss sie sicher zu benutzen sind. Nicht nur auf die physikalische Sicherheit, sondern auch auf die chemische Sicherheit wird ein Augenmerk gelegt. Bei der Werksinspektion muss ein chinesischer Dolmetscher anwesend sein, die Kosten der Inspektion machen einen Großteil der gesamten finanziellen Aufwendungen aus.
Wenn man auch die Inspektion bestanden hat, kann - nach Überprüfung des Drucklayouts durch die chinesische Behörde - das CCC-Logo auf dem Produkt und der Verpackung abgebildet werden. Darüber hinaus können mit dem CCC-Zertifikat die dazugehörigen Produkte gewerblich nach China eingeführt und vertreiben werden.
Die Dauer bis zum Abschluss der Zertifizierung beträgt ungefähr 3-7 Monate, die Kosten betragen abhängig vom Produkt mindestens 10.000 Euro, wobei der Großteil der Kosten durch die Werksinspektion und die Labor Untersuchung entstehen. Die Zulassung von mehreren Produkten gleichzeitig ist also nicht viel teurer. Demnach müssen nur die Labortest mehrmals bezahlt werden (ca. 2.500-4.500 Euro), zudem ist es möglich bei ähnlicher Konstruktion, eine bestimmte Produktreihe zertifizieren zu lassen und nicht jedes Produkt einzeln.
Eine weitere Kostenstelle ist die verpflichtende jährliche Inspektion des Werks durch einen chinesischen Beamten, die jedoch günstiger ist als die erste (ca. 1.500-3.000 Euro) und nur einige Stunden dauert.
Nach jeweils 5 Jahren läuft Lizenz aus und kann unter Angabe gegebenenfalls neuer Lieferanten und Verarbeitungsmethoden um je 5 Jahre verlängert werden.
Alles in allem ist eine CCC Zertifizierung durchaus aufwendig und kostet je nach Anzahl und Art der Produkte eine niedrige fünfstellige Summe.
Für viele Unternehmen kann sich der Eintritt in den chinesischen Markt dennoch lohnen, das Land verfügt über 1,4 Milliarden Einwohner und eine derartig schnell wachsende wohlhabende Mittelschicht wie sonst kein Land. Vor allen Dingen Produkte aus Deutschland und Mitteleuropa sind hoch angesehen und werden ungebremst stark nachgefragt.