Veröffentlicht in China News am 26.08.2020
Chinas Erfolg im Doing Business Ranking
Vor Kurzem wurde das neue “Doing Business” Ranking der Weltbank von China veröffentlicht. Wir haben es für sie analysiert und beleuchten die wichtigsten Punkte.
China hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Erfolge bei der Reform seines Geschäftsumfelds erzielt, was sich in der Verbesserung des Landes durch fast 50 Positionen imn der Doing Business Ranking wieder findet. Zwei Jahre in Folge kam China unter die Top 10 der globalen Reformer.
Für diesen Erfolg gab es sechs Schlüsselfaktoren.
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China hat in der Reformagenda eine starke Führung und Eigenverantwortung gezeigt. Präsidenten, Premierminister und Staatsrat, sowie die Spitzenpolitiker in Peking und Shanghai setzten sich stark dafür ein. Eine solch starke Führung hat zu einer beträchtlichen Reformdynamik unter einer weitgehend zentralisierten Führungsstruktur in China geführt.
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Chinas Kommunalverwaltungen werden ermutigt maßgeschneiderte und lokalisierte Unternehmensreformen durchzuführen und Strategien einzuführen, die im größeren Maßstab gefördert werden. Diese Ansätze in der lokalen Politik haben zur Stärkung der lokalen Anreize für die Kommunalverwaltungen geführt, Innovation und Entwicklung durch erfolgreiche Reformen zu fördern.
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Um eine effektive Umsetzung der Reformen zu gewährleisten, hat China eine starke Reformagenda auf den Weg gebracht. Ein Anreiz- und Verantwortlichkeitssystem und ein starkes Multi-Stakeholder-Koordinationssystem auf zentraler und städtischer Ebene (in Peking und Shanghai) wurde eingeführt, die die Reformbemühungen über verschiedene Agenturen und Sektoren hinweg integriert. Es gibt eine regelmäßige Überwachung und Bewertung der Reformfortschritte, die auch einen wichtigen Bestandteil der Leistungsbewertung von Regierungsbeamten ausmachen. Hohe staatliche Kapazität, basierend auf leistungsorientierten Ernennungen, starkem Arbeitsethos und dem hohe Ansehen der Beamten, waren ebenfalls hilfreich.
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Stärkeres Engagement im Privatsektor war ein weiterer Schlüssel. Peking und Shanghai haben beide weg von einem regierungsgetriebenen Arbeitsmodell hin zu einer offeneren Art und Weise, die Reformagenda vorzubringen, mehr Engagement und Kommunikation im privaten Sektor erreicht. Dies trug dazu bei, dass mit den Reformen wirksam auf die Anliegen der Unternehmer eingegangen wurde und die wichtigsten Hindernisse für Unternehmer beseitigt werden konnten.
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Chinas Erfolg bei den Reformen führte zu einer intensiven Nutzung großer Datenmengen, Blockchain und Cloud Computertechnologien, um E-Government Dienstleistungen zu fördern. Peking und Shanghai haben Chinas gut entwickelte digitale Wirtschaft neu organisiert und Regierungsfunktionen wirksam eingesetzt, um administrative Datenbanken und Behördendienste online zusammen zu bringen. Beide Städte sind inzwischen weltweit führend bei der Nutzung von E-Government zur Unterstützung privater Entwicklung des Sektors.
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Die chinesischen Behörden waren in intensivem Austausch, um anderen international bewährte Doing Business Reformen kennenzulernen und diese umzusetzen. Sie suchten Unterstützung von internationalen Institutionen, wie z.B. der Weltbank Gruppe, organisierten mehrere Veranstaltungen zum Lernen aus der praktischen Erfahrung anderer Volkswirtschaften mit und implementierten ausgewählte Praktiken, zugeschnitten auf den lokalen Kontext.
Trotz der jüngsten Fortschritte sind weitere Anstrengungen notwendig, damit China weiterhin zu den globalen Spitzenreitern gehört. Wie von den chinesischen Entscheidungsträgern oft betont wird:
"Es gibt nicht die besten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern nur bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen".