Veröffentlicht am 03.04.2014
ASEAN-Staaten und Hong Kong verfolgen ein gemeinsames Freihandelsabkommen
Die Freihandelszone, kurz AFTA (von engl. ASEAN Free Trade Area), der zehn ASEAN-Staaten und ihrer regionalen Partner China, Japan, Südkorea, Indien, Australien und Neuseeland wird weiter ausgebaut. In diesem Jahr sollen die Verhandlungen für ein Hong Kong-ASEAN Freihandelsabkommen beginnen, von dem auch viele Hong Konger Unternehmen profitieren sollen. Die Einbeziehung von Hong Kong in das bestehende Abkommen mit China ist nicht geplant.
Die Ziele der AFTA sind:
- Die Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlage im Weltmarkt durch Absenkung der Zollbarrieren unter den Mitgliedern.
- Die Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsraumes für ausländische Investoren.
Der ASEAN-Verbund ist ein schnell wachsender Handelsblock in Asien mit einer ebenfalls wachsenden Wirtschaftskraft. Mit mehr als 610 Millionen Menschen bevölkert, umfasst die Vereinigung südostasiatischer Nationen ein Handelsvolumen von 2,3 Billionen US$, mit einem durchschnittlichen jährlichen BIP-Wachstum von rund sechs Prozent in der letzten Dekade. Als eine Einheit betrachtet, basierend auf 2012 Zahlen, wäre ASEAN die weltweit siebtgrößte Volkswirtschaft, nach den USA, China, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Das ASEAN Wirtschaftswachstum betrug etwa 4,9% im Jahr 2013, gefolgt von einer erwarteten Erholung von 5,2% im Jahr 2014 basierend auf dem robusten Inlandskonsum in den größeren ASEAN-Volkswirtschaften, darunter Indonesien, Malaysia und den Philippinen. Als Hong Kong‘s zweitgrößter Handelspartner, bietet der wirtschaftliche Aufstieg der ASEAN-Wirtschaften erhebliche Chancen für Hong Konger Unternehmen, um in der Region die wachsende Mittelschicht zu erschließen.
Zu den vielversprechendsten ASEAN-Volkswirtschaften gehört Indonesien, welches über Südostasiens größte Volkswirtschaft und größte Bevölkerung verfügt. Es verfügt außerdem über eine wachsende mittlere Einkommensklasse und eine junge Bevölkerung, zusammen mit einem steigenden Inlandsverbrauch.
Malaysias BIP pro Kopf beträgt mehr als 10.000 US$, der dritthöchste in der ASEAN. Wie in Indonesien, hat der Aufstieg der Mittelschicht Malaysias inländischen Einzelhandelsmarkt erweitert. Die Nachfrage ist am stärksten für mittlere bis gehobene Produkte, darunter Kleidung, Geschenke, Schmuck und Uhren, sowie Elektronik- und Personal-Care-Produkte.
China ist der größte Handelspartner für die ASEAN Staaten, der bilaterale Handel wuchs um mehr als 20 Prozent pro Jahr in den letzten zwei Jahrzehnten. Der Handel zwischen den großen Märkten Chinas und ASEAN‘s sollte auch gut für Hong Kong in der Abwicklung des Re-Export-Handels sein. Im Jahr 2013 waren 29,4 Milliarden US$ oder 96,7% der Exporte aus Hong Kong in die ASEAN Staaten Re-Exportgüter, von denen 70,7% aus China stammten, gefolgt von den USA (5,1% Anteil) und Japan (3,2% Anteil).
Vietnam übertraf im Jahr 2013 Singapur als Top-Exportmarkt für Hong Kong in der ASEAN, gefolgt von Singapur, Thailand und Malaysia. Abgesehen von Vietnam, wurde ein zweistelliges Wachstum für Exporte aus Hong Kong in den beiden kleineren Märkten von Kambodscha und Myanmar im Jahr 2013 berichtet.