Kambodscha
Während das Land noch zu der Gruppe der Least Developed Countries (LDC) gehört, entwickelt es sich mit hohen Wachstumsraten und einer Reduzierung der Armutsquote von 53% (2004) auf geschätzte 17,7% (2015). Der LDC Status wird durch Entwicklungsdefizite bei der Gesundheitsversorgung, Ernährung und Bildung sowie eine geringe Diversifizierung einer hauptsächlich auf einzelne Exportprodukte (Textilien, Holz, Nahrungsmittel) beschränkten Volkswirtschaft bestimmt.
Die Wettbewerbs- und Investitionsbereitschaft wird durch Korruption, Defizite in der Infrastruktur, hohe Energiekosten, ein niedriges Ausbildungsniveau, Rechsunsicherheit und nicht eindeutigen Eigentumsverhältnissen an Grund und Boden gehemmt. Demgegenüber stehen allerdings die Vorteile der niedrigen Lohnkosten, der zentralen Lage sowie einer liberalen Wirtschaftspolitik, was zu einem Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) – vor allem durch Unternehmen aus Nachbarstaaten der Region China, Vietnam, Südkorea – führt. Insbesondere werden Investitionen in den von der Regierung eingerichteten Sonderwirtschaftszonen getätigt, die sich durch Steuervergünstigungen, verlässliche Stromversorgung und lokal verfügbaren Arbeitskräften auszeichnet. Neben den FDIs erhielt Kambodscha 2014 geschätzt 1,38 Mrd. US$ zur Weiterentwicklung Gesundheitsversorgung, Ernährung sowie Bildung.