China
Die Volksrepublik China ist mit ihren rund 1,37 Mrd. Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat der Welt. Flächenmäßig nimmt er nach Russland, Kanada und den USA den vierten Platz ein.
Die Verwaltung in China untergliedert sich in 22 Provinzen, 5 autonome Regionen, vier Städtbezirke (Peking, Tianjin, Shanghai, Chongqing) und die beiden Sonderverwaltungsregionen Macau und Hong Kong.
Die drei größten Provinzen, Xinjian und Tibet im Westen sowie die Innere Mongolei im Norden nehmen mit 45% nahezu die Hälfte der Staatsfläche ein, aber nur 4% der gesamten Bevölkerung.
Obwohl in China die Kommunistische Einheitspartei (KP herrscht und die Kluft zwischen Arm und reich sehr gering sein müsste, ist die Einkommensverteilung zwischen Stadt und Land höchst unterschiedlich (siehe Abbildung unten). Im Jahr 2014 lag das Einkommen ländlicher Provinzen häufig unter 3700 US $, während es in einigen städtischen Provinzen bei knapp 8000 US $ lag. Mehr als 650 Mio. Bürger verdienen weniger als 4 US$ pro Tag.
Mit seinem BIP pro Kopf liegt China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, im weltweiten Durchschnitt. Hohe Exportüberschüsse haben große Devisenreserven aufgebaut, die zu den weltweit Höchsten gehören. In der letzten Zeit sind sie allerdings unter anderem durch den schwachen chinesischen Yuan wieder kleiner geworden. China verfügt über Freihandelsabkommen mit 16 Nationen, wobei weitere in Verhandlung sind.
Der Dienstleistungssektor ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und hat damit Schwächen im Produktionssektor weitgehend wettgemacht. Es wird deutlich, dass China sich darum bemüht vom „Produzenten der Welt“ wegzukommen und sich zum Absatzmarkt mit mehr Dienstleistungen und stärkerem Binnenkonsum entwickln möchte.
Die Führung des Landes durch die KP wird durch die vier Grundprinzipien „sozialistischer Weg, demokratischer Zentralismus, Führung durch die Kommunistische Partei und Marxismus/Leninismus“ untermauert. Eine parlamentarische oder anders organisierte Opposition gibt es nicht. Es gibt lediglich „demokratische Parteien“ die an der Regierung mitwirken und unter der Führung der KP zusammengeschlossen sind.
Innenpolitische Ziele der Regierung sind neben der weiteren Entwicklung die poltische und soziale Stabilität, die durch den Machterhalt der KP gewahrt werden soll. Weitere Ziele, die im aktuellen, 13. Fünfjahresplan aufgelistet sind umfassen u.a. Bekämpfung von Korruption, Abbau des Wohlstandsgefälles, Schaffung nachhaltigen Wachstums, Förderung der Landbevölkerung sowie einem Ausbau des Bildungs- und Gesundheitswesens.
Außenpolitisch möchte China seine Weltmachtgeltung unter Staatspräsident Xi Jinping stärker zum Vorschein bringen. Einerseits wird dazu ein stabiles Umfeld, gute Rohstoff- und Handelswege sowie gute Beziehungen zu wichtigen Partnern wie den USA, Russland und der EUangestrebt.Hierzu ist die „One Belt – One Road – Initiative“ („Neue Seidenstraße“) eines der wichtigsten Projekte.
Anderereits versucht China zur Zeit Territorialansprüche gegenüber den Anrainern im Südchinesischen Meer sowie gegenüber Japan im Ostchinesischen Meer durchzusetzen, was dazu führt, dass sich die entsprechenden Nachbarstaaten stärker an die USA binden, die für sie eine militärische Unterstützung darstellen.
Die lange Zeit betriebene Ein-Kind-Politik, führt zu einer Überalterung der Gesellschaft wodurch auch der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung sinkt. Das Verhältnis von Arbeitnehmern und Rentenbeziehern verschlechtert sich somit. Um diesem Problem und der damit verbundenen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums entgegenzuwirken wurde die Ein-Kind-Politik 2015 in China abgeschafft. Von nun an dürfen alle Paare offiziell zwei Kinder bekommen.